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Annemarie Schwarzenbach

Annemarie Schwarzenbach
Ein Kapitel tragische Schweizer Literaturgeschichte

Eine Darstellung von Leben und Werk der Annemarie Schwarzenbach (1908-1942), die ohne Mystifizierung auskommt und die inzwischen zugänglichen Fakten, Zeugnisse und Dokumente sachlich-nüchtern in den Zusammenhang mit dem literarischen und journalistischen Werk stellt. So dass das tragische Scheitern dieser jungen Frau, der alle Möglichkeiten offen gestanden wären, zwar nicht restlos verständlich, aber in seinen unmittelbar berührenden näheren Umständen nachvollziehbar wird.

Als 1987 «Reprinted by Huber» mit Annemarie Schwarzenbachs Roman «Das glückliche Tal» eröffnet wurde, war der Band wie alle späteren mit einer reich bebildeten, sorgfältig recherchierten Biografie der Autorin ausgestattet. Die von Charles Linsmayer verfasste, sehr klein gedruckte Darstellung ermöglichte es erstmals, Leben und Werk der Autorin ausführlich in ihren Licht- und Schattenseiten kennenzulernen und lieferte einer Reihe von Schwarzenbach-Biografien wesentliche Fakten und Impulse. Weil in der gegenwärtigen Diskussion über die Autorin die ebenso kritische wie kompetente Optik eines Betrachters, der Annemarie Schwarzenbach als eine von vielen Autorinnen und Autoren des fraglichen Zeitraums zu sehen vermag und gegen die Gefahr einer kritiklosen Mystifizierung immun ist, nicht fehlen sollte, hat der Verlag Linsmayer gebeten, seinen Text für eine Einzelpublikation zu überarbeiten. So ist ein Buch entstanden, das die Darlegungen und Einschätzungen von 1987 im wesentlichen beibehält, aber die seither entdeckten oder publik gewordenen Erkenntnisse gewissenhaft mit berücksichtigt.

(Siehe auch den Artikel über Annemarie Schwarzenbach im Lexikon)


212 Seiten, reich illustriert
Gebunden, mit Schutzumschlag
Format 130x210 cm
Verlag Huber, Frauenfeld
Fr. 36-/€ 22.-


Pressestimmen

Annemarie Schwarzenbach NZZ am Sonntag; 08.06.2008; Ausgabe-Nr. 23; Seite 64:
Wohltuend nüchtern
Die Bewunderung für Annemarie Schwarzenbach (1908-1942) scheint derzeit keine Grenzen zu kennen. In Ausstellungen, Biografien, Bildbänden und Filmen werden regelrechte Weihespiele für die Erzählerin, Journalistin und Fotografin veranstaltet. Ihr von Reichtum und Unglück, Schönheit und Homosexualität, Emanzipationsversuchen und Drogensucht geprägtes Leben hat sie zu einer Kultfigur werden lassen. Einer kritischen Würdigung ihres Werks steht diese distanzlose Idolatrie im Weg. Ein Gewinn ist deshalb die wohltuend nüchterne Biografie von Charles Linsmayer (Verlag Huber, Frauenfeld 2008, 205 S., Abb., Fr. 36.-). Sie beruht auf der Darstellung, die der Autor 1987 als Anhang zur Neuausgabe von Annemarie Schwarzenbachs Roman «Das glückliche Tal» erstmals vorgelegt hat. Sein Text bietet, zumal in dieser erweiterten und aktualisierten Fassung, weiterhin die beste Einführung in ein tragisches und schillerndes Kapitel schweizerischer Literaturgeschichte.
Manfred Papst

Mittellandzeitung, Kultur, 21. 5.08
Der erste Biograf doppelt nach
Der Literaturwissenschafter Charles Linsmayer hatte bereits im Herbst 1986 auf das Werk von Annemarie Schwarzenbach aufmerksam gemacht, und er war es, der 1987 die Reihe «Reprinted by Huber» mit Annemarie Schwarzenbachs «Das glückliche Tal» eröffnete › dem romanhaften Bericht von einem Sommer in Persien. Nun zieht Linsmayer nach. Basierend auf seinem Nachwort, wo Linsmayer als Erster ein paar biografische Stationen Schwarzenbachs skizziert, legt er nun zum 100. Geburtstag eine umfangreichere Biografie vor, geschrieben nicht aus der Optik des Verehrers, sondern aus jener des Kenners.
Marco Gutg
Charles Linsmayer: Annemarie Schwarzenbach. Ein Kapitel tragischer Schweizer Literaturgeschichte. Verlag Huber 2008. 212 S., Fr. 36.›.

Neue Zürcher Zeitung, Wochendende, 24.Mai 2008
Neuerscheinungen von und über Annemarie Schwarzenbach
Seit 1987 sind die Werke Annemarie Schwarzenbachs kontinuierlich aus dem Nachlass veröffentlicht worden. So erstaunt es nicht, dass zum 100. Geburtstag der Schriftstellerin hauptsächlich biografische Studien erschienen sind, jedoch kaum literarische Texte von ihr. Einzige Ausnahme bildet die Erzählung«Eine Frau zu sehen»(Nachwort von Alexis Schwarzenbach, Verlag Kein & Aber, 79 S., Fr. 23.90), die 1929 entstanden ist und von einer leidenschaftlichen erotischen Zuneigung zu einer Frau berichtet. Als Hörbuch - gelesen von Bibiana Beglau - liegt dieser frühe und bisher unbekannte Text ausserdem der Bildbiografie von Alexis Schwarzenbach bei («Auf der Schwelle des Fremden. Das Leben der Annemarie Schwarzenbach», Collection Rolf Heyne, 420 S., Fr. 97.90). In beispielloser Fülle präsentiert dieser Band Porträts der Autorin sowie Fotografien, die Annemarie Schwarzenbach auf ihren Reisen in die USA oder in den Orient gemacht hat. Ausserdem zeigt der Band zahlreiche unbekannte Dokumente. Nicht geringer im Umfang, doch weniger reichhaltig an Dokumenten (und äusserst schwerfällig geschrieben) ist die Biografie von Dominique Laure Miermont («Annemarie Schwarzenbach. Eine be flügelte Ungeduld», aus dem Französischen von Susanne Wittek, Ammann-Verlag, 474 S., Fr. 58.50). Dem Verlag und der Autorin droht jedoch eine Plagiatsklage, deren Ausgang ungewiss ist. Bei Editions Zoé hat ebenfalls Dominique Laure Miermont die Briefe Annemarie Schwarzenbachs an Claude Bourdet herausgegeben («Lettres à Claude Bourdet. 1931-1938», 190 S., Fr. 33.-).
In ihrem Buch«Fast eine Liebe»zeichnet Alexandra Lavizzari die schwierige Liebesbeziehung zu der amerikanischen Schriftstellerin Carson McCullers nach, deren weitere Umstände im Herbst 1940 wohl ebenfalls zum psychischen Zusammenbruch Annemarie Schwarzenbachs in New York beigetragen haben (Edition Ebersbach, 144 S., Fr. 32.90).
Während alle diese Bücher aus einer emphatisch-verehrenden Nähe zu dieser Ikone der Androgynie heraus geschrieben sind, bemüht sich Charles Linsmayer in seiner Biografie («Annemarie Schwarzenbach. Ein Kapitel tragische Schweizer Literaturgeschichte», Huber-Verlag, 205 S., Fr. 36.-) um Nüchternheit. Sein Augenmerk richtet sich auf «Das glückliche Tal», das er für das einzige gelungene Buch hält. Am Ende kommt er auch auf die biografischen Neuerscheinungen zu reden, von denen er - wie er mit durchaus guten Gründen und mit Verve darlegt - recht wenig hält.
Roman Bucheli

Der Bund, Bern, 17.Mai 2008
Auf Initiative von Klara Obermüller ist vor dem Hintergrund des 100. Geburtstags der Schriftstellerin eine weitere Publikation zu Leben und Werk Annemarie Schwarzenbachs zustande gekommen. Am 19. Mai erscheint im Huber-Verlag, Frauenfeld ein Buch von «Bund»-Autor Charles Linsmayer mit dem Titel: «Annemarie Schwarzenbach. Ein Kapitel tragische Schweizer Literaturgeschichte».
Bei Linsmayers Biografie handelt es sich um eine stark erweiterte und aktualisierte Fassung des Nachwortes, das 1987 dem Band «Reprinted by Huber Nr. 1», Annemarie Schwarzenbach, «Das glückliche Tal» beigefügt wurde. Der Umstand, dass hier ein vor über 20 Jahren verfasstes biografisches Nachwort nochmals als Buch aufgelegt wird, begründet Klara Obermüller mit der unvermindert herausragenden Qualität der Lebensbeschreibung: «Linsmayers Buch bleibt die erste und beste Biografie über Annemarie Schwarzenbach, gerade weil sie mit Engagement und Distanz gleichermassen geschrieben wurde.»
Alex Sury