Hans Zulliger

*Mett (BE) 21.2.1893, †Ittigen (BE) 18.10.1965, Kinderpsychologe und Schriftsteller. Nach der Ausbildung am Bern. Lehrerseminar Hofwil war der Arbeitersohn aus einem Vorort von Biel 1912-59 Primarlehrer in Ittigen. In unermüdl. autodidakt. Arbeit bildete er sich zum Psychologen aus und beschrieb seine päd. Erfahrungen in zahlr. Publikationen, u.a. »Psychoanalyt. Erfahrungen aus der Volksschulpraxis« (1921), »Aus dem unbewussten Seelenleben unserer Schuljugend« (1924), »Gelöste Fesseln« (1927), »Der Behn-Rorschach-Test« (1941), »Helfen statt strafen« (1955). 1949 berief man ihn als Lehrbeauftragten für Kinderpsychologie an die Univ. Zürich, 1956 an die Univ. Bern (1953 Dr. phil. h.c.). Als belletrist. Schriftsteller hatte Z. mit den von S. Gfeller begeistert begrüssten Dialektversen »Wiehnechtsvärsli« (1918) debütiert und machte sich in der Folge mit Stücken für das Berner Heimatschutztheater (»Unghüürig«, 1922; »Für all Fäll«, 1925; »Het en Yscher«, 1932), mit Erzählungen wie »Bi üs deheime« (1927) oder »Flüehlikofer Härd« (1939) sowie mit den Lyrikbänden »Bärner Marsch« (1932) und »Aern« (1943) einen Namen als authent. Mundartautor. Mit seinerzeit vielgelesenen Jugendbüchern, den hintergründigen Fabeln und Parabeln »Ergötzl. Vieh« (1938) sowie mit den »Sieben Geschichten vom schlauen Balz« (1946) bewies Z. auch seine Fähigkeiten als hochdeutschschreibender Schriftsteller. "C.Li.
(Schweizer Lexikon)



Zulliger, Hans

* 21. 2. 1893 Mett/Kt. Bern, † 18. 10. 1965 Ittigen/Kt. Bern. - Essayist, Erzähler; Psychologe.

Der Arbeitersohn aus einem Vorort von Biel arbeitete 1912-1959 in der Industrie- u. Bauerngemeinde Ittigen als Primarlehrer. Autodidaktisch bildete sich Z. nebenbei zum Psychologen aus u. machte seine pädagog. Erfahrungen in zahlreichen, in fast alle europ. Sprachen übersetzten Publikationen zur Jugendpsychologie fruchtbar: Gelöste Fesseln (Dresden 1927), Helfen statt strafen (Stgt. 1955), Gespräche über Erziehung (Bern 1961) u. andere.
Als belletristischer Autor hatte Z. mit den von Simon Gfeller warm begrüßten Dialektversen Bärner Wiehnecht (Bern 1918) debütiert u. machte sich in der Folge mit Theaterstücken (Unghüürig. Ebd. 1922. Für all Fäll. Ebd. 1925. Het en Yscher. Ebd. 1932), mit Erzählbänden wie Bi üs deheime (Basel 1927) oder Flüehlikofer Härd (Bern 1939) sowie mit den Lyrikbänden Bärner Marsch (ebd. 1932) u. Aern (ebd. 1943) einen Namen als sprachlich authentischer Berner Mundartschriftsteller. Mit seinerzeit vielgelesenen Jugendbüchern (z. B. Joachim als Grenzwächter. Ebd. 1948), den witzig-hintergründigen Fabeln Ergötzliches Vieh (Zürich 1938) u. mit Erzählungen wie Sonne über Flüehlikofen (Basel 1943) bewies er aber auch seine Fähigkeiten als hochdeutsch schreibender Autor von spezifisch schweizerischem Gepräge.
(Bertelsmann Literaturlexikon)