Maria Ulrich

*Oberarth (SZ) 24.11.1894, †Adliswil (ZH) 12.10.1967, Schriftstellerin. Nach der Primarschule wurde die aus einfachsten Verhältnissen stammende U. Arbeiterin in Oberarth und war dann 43 Jahre lang Büroangestellte in einer zürcher. Seidenfabrik. Innerhalb der Deutschschweizer Literatur der 1. Jahrhunderthälfte war sie eine der wenigen proletar. Schriftstellerinnen. Die Sorgen des Broterwerbs, die häusl. Enge und Trostlosigkeit und die durch all dies geprägten Beziehungen zw. Mann und Frau, Kindern und Eltern sind die Themen ihres im Grunde naiven, niemals ankläger., doch authent. zeugnishaften literar. Werks. Dies kommt sehr schön zum Ausdruck in »Goldwies. Erzählung aus der schweiz. Seidenstoffind.« (1928), »Der unbekannte Arbeiter« (1940) und im Roman »Arm und reich« (1945). (Schweizer Lexikon)



Ulrich, Maria

* 24. 11. 1894 Oberarth/Kt. Schwyz, † 12. 10. 1967 Adliswil bei Zürich. - Erzählerin.

Aus einer mittellosen Arbeiterfamilie stammend, wurde U. nach der Primarschule selbst Arbeiterin in einer Arther Textilfabrik, bis sie sich zur Büroangestellten emporzuarbeiten vermochte u. in dieser Funktion 43 Jahre in einer Zürcher Seidenfabrik tätig war. Ihr literarisches Schaffen, dessen bescheidene handwerkliche Voraussetzungen sie sich autodidaktisch erwarb, wuchs ganz aus ihrem Alltag in der Fabrik u. ihren Beobachtungen im Arbeitermilieu heraus.
Bereits in dem Erstling Goldwies. Erzählung aus der schweizerischen Seidenstoffindustrie (Zürich 1928), aber auch in den Erzählungen Der Heimweg (Basel 1930) u. Der unbekannte Arbeiter (Einsiedeln 1940), v. a. jedoch in ihrem großen sozialen Roman Arm und reich (Zürich 1945) gelang es ihr als einer der ganz wenigen wirklich proletar. Autorinnen der Schweiz, Themen wie den Kampf ums tägl. Brot, die Enge u. Trostlosigkeit der Arbeiterwohnungen, die durch den Lebenskampf verdüsterten Beziehungen zwischen Mann u. Frau, Kindern u. Eltern sowie die minderwertige Stellung der arbeitenden Proletarierin auf überzeugende u. authentische Weise zu gestalten. Künstlerisch überfordert war sie dagegen, wenn sie sich, wie in Das Kreuz von Schwyz (Einsiedeln 1941), einer biographischen Annäherung an die aus Schillers Tell bekannte Stauffacherin, oder im Jugendbuch Die alte Treu (Basel 1930), auf patriotischhistor. Stoffe einließ.
(Bertelsmann Literaturlexikon)