Elisabeth Thommen

*Waldenburg (BL) 10.4.1888, †Zürich 24.6.1960, Journalistin und Frauenrechtlerin. Urspr. Kindergärtnerin, redigierte T. u.a. das »Schweizer Frauenblatt«, den »Schweizer Kindergarten« und das »Jahrbuch der Schweizer Frauen«. 1921-37 war sie mit dem Schriftsteller J. Bührer verheiratet. Ab 1928 war T. ständige Mitarbeiterin der Basler »National-Zeitung« (Frauenbeilage) und wirkte jahrzehntelang bei Radio Beromünster als Sprecherin für Frauenfragen (»Von Frau zu Frau«) und Autorin von Hörspielen. Die schwierige soziale Lage zahlr. alleinstehender und verheirateter Frauen und Mütter und deren polit. Rechtlosigkeit veranlassten T., Kleidersammlungen zu organisieren. Ihre Bücher (u.a. »Evas Weg«, 1925) fanden weite Verbreitung; »Blitzfahrt durch Sowjet-Russland« (1933) spiegelt die Faszination wider, welche das russ. Experiment damals auf Schweizer Intellektuelle auszuüben vermochte.
(Schweizer Lexikon)



Thommen, Elisabeth

* 10. 4. 1888 Waldenburg/Kt. Basel-Land, † 24. 6. 1960 Zürich. - Journalistin, Erzählerin, Lyrikerin.

Früh vaterlos, wuchs die Tochter aus gutbürgerl. Haus in Waldenburg, Bern, Liestal u. Basel auf, wo sie 1909 das Diplom als Kindergärtnerin erwarb. Nach dem Scheitern ihrer ersten, 1912 geschlossenen Ehe debütierte sie literarisch mit Das Tannenbäumchen (Zürich 1919), drei »Frauenbilder«, die die weibl. Entfaltungsmöglichkeiten in der Gesellschaft ebenso plakativ wie pessimistisch darstellen. Die emanzipator. Lehrjahre einer Protagonistin gestaltet auch die Erzählung Evas Weg (ebd. 1925), während der Gedichtband Es Buscheli grynt (ebd. 1937. 3., erw. Aufl. 1960) die Mundartbegeisterung der »geistigen Landesverteidigung« nutzte, um mit Hilfe des populären Basler Dialekts spezielle Frauenprobleme ins allg. Bewußtsein zu bringen. T.s primäre Bedeutung lag jedoch nicht im literar., sondern im journalistischen Bereich. Im Schweizer Radio, in der Basler »Nationalzeitung«, dem »Schweizerischen Frauenblatt« u. anderen Organen verfocht sie ihr hauptsächl. Anliegen, die gesellschaftl. Gleichstellung der Frau, lebenslang auf originelle, kämpferische, aber nicht radikale Weise. Literatur u. polit. Journalismus verknüpfte T., die 1921-1937 in zweiter Ehe mit Jakob Bührer verheiratet war, gekonnt in ihrem Buch Blitzfahrt durch Sowjet-Rußland (ebd. 1933).
(Bertelsmann Literaturlexikon)