Im Juli 1936 nahm durch die Revolte von General Franco auf Mallorca der Spanische Bürgerkrieg seinen Anfang. Wer nachvollziehen will, was damals auf der Insel geschah, erfährt dies auf unmittelbar direkte, expressive Weise aus dem deutschen Roman «Torquemadas Schatten», der 1938 in Stockholm erschien.  Autor war der am 29.Juli 1889 geborene Karl Otten, der schon am Gymnasium in Aachen einem aufmüpfigen Zirkel angehört hatte, später, als Student in München, mit Erich Mühsam und Otto Gross befreundet  war , 1917 eines pazifistischen Lyrikbands wegen in Festungshaft sass und bis 1933 in Berlin zu den führenden antifaschistischen Intellektuellen gehört hatte. 1936 lebte er im Exil auf Mallorca  und wurde somit Zeuge, wie  Francos Putsch da seinen Anfang nahm und wie sehr persönliche Motive die Menschen zu Mitläufern und Aktivisten der einen oder der anderen Seite machten.
Als das Buch erschien, lebte Otten in England, wo er als BBC-Mitarbeiter und Journalist gegen den Faschischmus kämpfte und mit «A Combine of Aggression. Masses, Elite and Dictatorship in Gernmany» 1942 eine der wichtigsten soziologischen Analysen des Hitlerreichs vorlegte. 1944 erblindete er vollständig, blieb aber mit Hilfe seiner zweiten Frau, Ellen Kroner, weiterhin publizistisch und literarisch tätig.
Nach 1945 war er einer der ersten, die dem Expressionismus und den Büchern der ermordeten Juden eine neue Chance geben wollten und sie  in Anthologien und Werkausgaben neu präsentierten. Obwohl er mit Romanen wie «Die Botschaft» (1957) und «Wurzeln» (1963) ein Comeback als Autor versuchte, war er aber  selbst ein Beispiel dafür, dass die avantgardistische Vorkriegsliteratur gegenüber jener der «Stunde Null» kaum noch eine Chance hatte. Obwohl für sein  Engagement und seine moralische Integrität mehrfach hoch geehrt, war Karl Otten so gut wie vergessen, als er am 20.März 1963 in Locarno-Muralto 74jährig starb.