«1927 bis 1932 erschienen drei Romane, die die Lehren des Philosophen Alain (1868-1951), die dieser selbst nur in unzähligen journalistischen «Propos»  formuliert hatte, in leidenschaftliche Geschichten umsetzten. In «Bernard Quesnay» ersetzt ein Fabrikant  den Klassenkampf durch einen von Arbeitern und Unternehmern einvernehmlich erreichten sozialen Fortschrift. «Climats» zeigt am Beispiel von Philippe, Odile und Isabelle  auf, dass die Liebe stets daran scheitern muss, dass der einzelne weder aus seinem eigenen Klima herauskommt, noch  wirklich Zugang zu demjenigen des anderen findet. In «Le  Cercle de Famille»  schliesslich steht mit Denise Herpains und Edmond Holman ein miteinander glücklich gewordenes Paar im Mittelpunkt, was allerdings nur möglich ist, weil beide schwer depressiv veranlagt sind und der Mann  für die Gefühlskälte der Frau volles Verständnis hat…
Verfasser war der am 26.Juli 1885 in Elbeuf/Normandie geborene elsässische Fabrikant Émile Salomon Wilhelm Herzog, der Französischlehrer Edwards VII. von England und im 1.Weltkrieg Dolmetscher im britischen Hauptquartier gewesen war, ehe er ab 1923 unter dem Pseudonym André Maurois zu publizieren begann. Vor allem mit seinen Biographien über Shelley, Disraeli, Byron, Voltaire, Proust, George Sand, Victor Hugo, Napoleon und Balzac wurde der feinfühlige Intellektuelle, der jeder ideologischen Fixierung und jedem Fanatismus abhold war, zu einem der wesentlichen Vermittler zwischen den Kulturen und Epochen.  Bereits 1938 in die Académie Française gewählt, umfasste sein Œuvre bei seinem Tod am 9.Oktober 1967 weit über 150 Bände. Den wahrhaft innovativen Geistern aber ist Maurois dennoch nicht zuzuzählen,  lässt dieser Eklektizist par excellence doch zwischen Voltaire und Pascal ganz im Sinne seines Vorbilds Alain viel zu viel unverbunden nebeneinander stehen, ohne zu einer Synthese oder  eigenen denkerischen Neuansätzen vorgestossen zu sein.