1944, als Anna Seghers «Siebtes Kreuz» in der Verfilmung von Fred Zinnemann in den Kinos Furore machte, erschien ein weiterer Roman, der zeigen wollte, dass es in Deutschland nicht nur Nazis, sondern auch Menschen gab, die sich unter Lebensgefahr gegen Hitler auflehnten. «The Cross and the Arrow» hiess er, und seine Prota-gonisten waren der Pastor Jakob Frisch, der von der Kanzel herab gegen die Verhaftung Niemöllers protestiert hatte und nach der Entlassung aus dem KZ in einer Panzerfabrik Sabotage betrieb, und sein Arbeitskollege Willi Wegler, der den englischen Bombern mit einem brennenden Strohkreuz den Weg zur Fabrik zeigte, von der SS niedergeschossen wurde und seinen Verletzungen erlag, während die Bomber das Werk in Schutt und Asche legten.
«Das Kreuz und der Pfeil» stammt von Albert Maltz, der am 28.Ok-tober 1908 als Sohn jüdischer Einwanderer in New York zur Welt kam und am 26.April 1985 in Los Angeles starb. Absolvent der Yale University, wurde er in den 30er Jahren ein vielgefragter Drehbuchau-tor, schrieb aber auch Erzählungen und Theaterstücke und war seit 1937, im Jahr seiner Heirat mit Margaret Lankin, Dozent für Dramatik an der New York City University. 1949 machte er mit dem Roman «The journey of Simon McKeever», der wie eine Reihe seiner Kurzgeschichten aus einem dezidiert marxistischen Standpunkt heraus die Ungerechtigkeiten des amerikanischen Systems kritisierte, von sich reden. Als er 1950 mit neun anderen Regisseuren und Drehbuch-autoren vor das «Un-American Activities Committee» geladen wurde, verweigerte er wie alle diese «Hollywood Ten» unter Berufung auf die in der Verfassung garantierte Meinungsfreiheit die Aussage und wurde wegen Missachtung des Kongresses zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Zwar sollte er 1997, 12 Jahre nach seinem Tod, rehabilitiert werden, aber nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis und nach 11 Jahren mexikanischen Exils gelang es ihm ab 1962 trotz der Publi-kation von weiteren Drehbüchern, Romanen und Erzählungen nicht mehr, den seinem Rang entsprechenden Platz in der amerikanischen Literatur zurückzugewinnen.