Hermann Kurz

*Basel 31.10.1880, †Ankara 13.6. 1933, Chemiker und Schriftsteller. Der Basler Fabrikantensohn führte in Basel, Berlin und Florenz ein unstetes Leben als Kaufmann, Laborant und Redaktor, nahm 1914-18 auf dt. Seite am Weltkrieg teil, entwickelte in den 20er Jahren in Basel ein biochem. Frischhalteverfahren, wurde 1930 in Russland als Spion verhaftet und mehr als ein Jahr lang eingekerkert und starb unter nie ganz geklärten Umständen in der Türkei. Dennoch hat K. ein erstaunl. umfangreiches schriftsteller. Œuvre hinterlassen, das Romane wie »Die Schartenmättler« (1907), »Fortunatus« (1908), »Die Guten von Gutenburg« (1911), »Die Runde« (1922) und »Die Gewinner« (1924), Erzählbde. wie »Die Glockengiesser« (1907) oder »Die gerupfte Braut« (1926) sowie Erlebnisberichte wie »Vogesenwacht. Erinnerungen und Schilderungen aus dem Kriege 1914-16« (1916) oder »O.G.P.U., in der Hölle der Tscheka. Was ich in Sowjet-Gefängnissen erlebte« (1932) umfasst und das im sozialen Engagement und in der Parteinahme für Outsider, nicht aber in künstler.-literar. Hinsicht immer wieder an F. Glauser erinnert. … Lit.: Rothlin, A.: Der Schweizer H.K., Diss., Freiburg i.Ü. 1953. (Schweizer Lexikon)