Lilli Haller

Haller, Lilli, eigtl. Elisabeth Gertrud, *Kandergrund (BE) 3.12.1874, †Zollikon (ZH) 20.4.1935, Schriftstellerin. Nach einer Ausbildung als Primarlehrerin studierte die der Fam. A. von Haller entstammende H. Literatur und Geschichte an der Univ. Bern (Dr. phil. I 1906) und war dann sechs Jahre Lehrerin in Jalta auf der Krim, ehe sie eine Stelle an der Töchterhandelsschule Bern antrat. Seit 1920 lebte sie als freie Schriftstellerin in Zollikon am Zürichsee. In Prosabänden wie »In tiefster russ. Provinz« (1913) oder »Der Mord auf dem Dorfe« (1918) gestaltete sie einfühlsam Leben und Schicksal russ. Menschen. In »Sonderlinge« (1919) zeigte sie sich als Meisterin der sozialkrit. Novelle. Mit ihrer Biographie über die geistvolle Berner Patrizierin Julie Bondeli (*1731, 1778) gab sie 1924 der Öffentlichkeit eine zu Unrecht vergessene frühe Vertreterin weibl. Emanzipation zurück. "C.Li.
(Schweizer Lexikon)