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Schreib oder stirb!

129 Schicksale von Ciro Alégria bis Stefan Zweig

Mit einem Vorwort von Manfred Papst


Mit biografischen Kurzgeschichten und Textzitaten öffnet Charles Linsmayer dem Bücherfreund die Türe in bekannte und neue weltliterarische Landschaften.

«Die Schriftsteller, die wir lieben, zahlen einen hohen Preis», liess Douglas Kennedy 2007 im Thriller The Woman in the Fiftheine Figur sagen. Welchen Preis Männer und Frauen in aller Welt dafür gezahlt haben, schreiben zu können, schreiben zu wollen, schreiben zu müssen, zeigt Charles Linsmayer in seinen Lebensgeschichten von Ciro Alégria bis Stefan Zweig. Ausgrenzung, Verfolgung, Armut, Verzweiflung, Wahnsinn, Selbstmord und früher Tod hängen oft und auf eine erschütternde Weise mit der Passion oder dem Zwang zusammen, sich andern mitzuteilen. Dem Autor gelingt es meisterhaft, ausgesuchte Biografien zu kurzen, literarischen Erzählungen zu verdichten.

Charles Linsmayer erinnert in seinen biografischen Kurzgeschichten daran, dass es in der Literaturgeschichte kaum bedeutende Autoren gibt, die mit ihrem inneren Leben oder ihren äusseren Lebensumständen glücklich und zufrieden waren. Erst ihre Zweifel und Fragen haben dazu geführt, unvergängliche Werke hervorzubringen. Ihre Texte wären ohne diese Auseinandersetzung nie entstanden. Und gerade deshalb wurden sie auch für uns, die wir nie aufhören sollten, uns zu befragen und Fragen zu stellen, von bleibendem Wert.

(Aus der Vorschau des Verlags elfundzehn)

Charles Linsmayer
Schreib oder stirb!
129 Schicksale von
Ciro Alégria bis Stefan Zweig
Mit einem Vorwort von Manfred Papst
ca. 280 Seiten, mit Abbildungen
gebunden, 12,5 x 19 cm
ca. CHF36.00 / EUR 32.50
ISBN 978-3-905769-31-9


Pressestimmen:

BernerZeitung vom 19.03.2014 und Tages-Anzeiger vom 25.03.2014

Der Bund vom 19.03.2014

Doppelpunkt vom Sonntag 07.08.2014

Schweizer Revue vom Oktober 2014

© Neue Zürcher Zeitung; 15.04.2014; Ausgaben-Nr. 88; Seite 47
Das Abc literarischer Schicksale
Beatrice Eichmann

Man kann sich ein Spiel gönnen und das Buch irgendwo aufschlagen. Immer wird man auf ein anregendes Porträt stossen, hinter dem eine bewegte Lebens- und manchmal auch eine ebenso stürmische Epochengeschichte steht. Charles Linsmayer, der Büchernarr und -kenner par excellence, hat 129 Kurzbiografien von Autorinnen und Autoren aus verschiedenen Ländern in einem sehr ansprechend gestalteten Sammelband vereinigt. Was man in der Hand hält, ist ungeachtet der subjektiven Auswahl ein inspirierendes Vademecum durch den Kontinent der Literatur. Von der martialischen Aufforderung des Titels, «Schreib oder stirb!», soll man sich nicht zu sehr beunruhigen lassen. Es bleibt aber die Tatsache bestehen, dass die erwähnten Literaturschaffenden von Schreiblust, ja: Schreibwut getrieben worden sind. Elisabeth Langgässer hat in diesem Zusammenhang von der «Geissel des schöpferischen Zwangs» gesprochen. Charles Linsmayer ist in erster Linie ein versierter Geschichtenerzähler, so dass man nur zu gern den Lebensspuren folgt, die er auf einer Doppelseite auslegt und mit einem längeren Werk-Zitat begleitet. Der Analytiker dagegen rückt in den Hintergrund, denn die biografisch einprägsamen Ereignisse zählen meist mehr als sprachlich-literarische Aspekte. So eignet sich diese Anthologie, die Manfred Papst mit einem begeisternden Vorwort einleitet, für einen grossen Leserkreis.

Charles Linsmayer: Schreib oder stirb! 129 Schicksale von Ciro Alegría bis Stefan Zweig. Mit einem Vorwort von Manfred Papst. Elfundzehn-Verlag, Eglisau 2014. 298 S., Fr. 36.–.



© Schweizer Familie; 22.05.2014; Ausgaben-Nr. 21; Seite 84
Schreib oder stirb!
Klaus Lieber

Es gibt Frauen und Männer, die haben keine Wahl, wenn sie am Leben bleiben möchten: Sie müssen schreiben. Der Zürcher Literaturkritiker Charles Linsmayer porträtiert 129 dieser Autoren. Für jeden und jede reserviert er genau zwei Seiten. Derart knappe Beschreibungen erfordern viel Mut und Erfahrung. Linsmayer hat sich durch Berge von Büchern gelesen und besitzt ein Gespür für Qualität. Mit wenigen klaren Strichen zeichnet er die Personen und legt dar, was ihre Werke auszeichnet. Und jedem Porträt fügt er ein etwa halbseitiges Zitat bei, das die Stimme und Stimmung der Literaten kenntlich macht. Das Buch ist ein Autoren-Lexikon – und doch viel mehr. Die meisterlich kurzen Porträts greifen erhellende Details heraus. Von Wilhelm Busch zum Beispiel heisst es, dass der erfolglose Maler vergeblich um die Hand der 17 -jährigen Anna Richter anhielt und nach Brasilien auswandern wollte. Und was besonders an dem Buch gefällt: Es stimuliert gewaltig den Lese-Appetit.
Wertung: 5 Sterne.



© Sonntagszeitung, 22.Juni 2014
Porträts
Daniel Arnet

Der Schweizer Germanist Charles Linsmayer ist ein literarisches Trüffelschwein. Ihm verdanken wir Buchreihen wie «Frühling der Gegenwart », mit der er vergessene Schweizer Autoren einem neuen Lesepublikum zugänglich machte. Nun porträtiert er 129 internationale Autoren von Alfred Andersch bis Stefan Zweig. Ob berühmt oder Insidertipp ­ jedem Namen sind zwei Seiten gewidmet. So kommt das Buch wie ein qualitativ hochwertiges Lexikon daher. Für jeden Literaturinteressierten heisst es ab jetzt: «Schlag zuerst im Linsmayer nach!»

Porträts: Charles Linsmayer, «Schreib oder stirb!», Elfundzehn, 294 S., 34.90 Fr.



© St. Galler Tagblatt; 24.07.2014; Seite 25hb
Sie schrieben, weil sie mussten
Literaturvermittler Charles Linsmayer erinnert in der Frauenfelder Reihe «Reprinted by Huber» an beinah vergessene Schweizer Autoren, jetzt legt er ein internationales Lexikon vor, das 129 Schicksale auf je zwei Seiten vorstellt. Ein Buch voller Überraschungen.
DIETER LANGHART
«Die Schriftsteller, die wir lieben, zahlen einen hohen Preis», liess Douglas Kennedy 2007 in seinem Thriller «The Woman in the Fifth» eine Figur sagen. Und solche Schriftsteller finden wir versammelt in einem neuen Buch. «Schreib oder stirb!» heisst es, «129 Schicksale von Ciro Alegría bis Stefan Zweig» im Untertitel. Denn die Autoren und zahlreichen Autorinnen verbindet, dass sie nicht anders konnten als zu schreiben: Aussenseiter und Sonderlinge, aber auch Grosse wie Gogol oder Kafka. Linsmayer zeigt auf, welchen Preis sie gezahlt haben, schreiben zu wollen, schreiben zu können, schreiben zu müssen. Der Germanist und Literaturkritiker hat in den Achtzigern halb vergessene Autoren in der Reihe «Frühling der Gegenwart» herausgegeben, als Ex Libris noch ein Verlag war, und betreut seit 1987 «Reprinted by Huber», solange es den Verlag noch gibt.
Macht Lust auf mehr
Für sein neues Buch weitet Charles Linsmayer seinen Blick, schreibt eigentliche Lebensgeschichten – die er auf je zwei Seiten kondensiert. Dicht sind seine biographischen Kurzgeschichten, wie Porträtskizzen, aber nie oberflächlich. Sie machen Lust, mehr von den Porträtierten zu erfahren und ihr Leben und ihre Bücher neu zu entdecken. «So bescheren wir uns mit seiner Hilfe ungezählte Stunden des Leseglücks», schreibt Manfred Papst in seinem vorzüglichen Vorwort. Vom Peruaner Ciro Alegría und Kiewer Scholem Alejchem bis zum Russen Evgenij I. Zamjatin und Stefan Zweig reichen die alphabetisch angeordneten Essays, und immer wieder blitzen überraschende (Ost-)Schweizer Bezüge aus ihnen hervor.
60 000 für «Lili Marleen»
So lebte Hans Leip seit 1949 in Fruthwilen, und noch im Todesjahr brachten ihm die Tantièmen am Text seines Liedes «Lili Marleen» 60 000 Franken ein; Guido Looser, 1892 in Ebnat-Kappel geboren, war mehrmals Patient Robert Binswangers in Kreuzlingen, konnte dann aber die teure Klinik nicht mehr bezahlen; Regina Ullmann, 1884 als Tochter deutsch-jüdischer Eltern in St. Gallen geboren, lebte in München, wurde von Hermann Hesse gelobt, schaffte es in letzter Minute in die Schweiz und lebte bis 1959 zurückgezogen im katholischen St. Galler Marienheim, wo sie ihre letzten Erzählbände schuf. Ex-Huber-Verlagsleiter Hansrudolf Frey weiss noch mehr: Edzard Schaper weilte eine Zeitlang beim Maler Dino Larese in Amriswil; Halldor Laxness' Werke erschienen auf Deutsch bei Huber in Frauenfeld; Alfred Andersch hat einmal geschrieben, dass es in Frauenfeld einen Turm aus dem 15. Jahrhundert und einen Verlag namens Huber gibt. «Droht mir der Wahnsinn nicht» Erhellend und erstaunlich, was Linsmayer in je zwei Seiten packt – und er fügt allen Autoren noch ein knapp halbseitiges Zitat aus einem Werk bei, das «ihre Existenz auf den Punkt bringt» (Papst), und oft nicht aus dem offensichtlichsten, denn Linsmayer kennt Autor und Œuvre wohl. Und zwischen die Porträts streut er sodann von einigen Autoren nur ein Zitat. Etwa aus Friedrich Glausers «Tagebuch aus dem Irrenhaus» (1920): Solange ich noch mein Unbewusstes lyrisch expektorieren kann, droht mir der Wahnsinn nicht.
Charles Linsmayer: Schreib oder stirb! Elf-undzehn 2014, 293 S., Fr. 34.90