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Otto Frei

Otto Frei

Als Band 30 von Reprinted by Huber erscheint Ende September 2013:

Otto Frei: «Bis sich Nacht in die Augen senkt». Die Steckborner Pentalogie.

Erstmals integral herausgegeben und mit einer Biographie des Verfassers versehen von Charles Linsmayer.

20 Seiten, geb., m. Schutzumschlag, mit 25 Abbildungen.

ISBN 978-7193-1584-9 Fr. 42.- € 37.95


Als ein Ganzes gesehen erweisen sich die fünf in den Jahren 1973 bis 1987 entstandenen, jetzt erstmals integral veröffentlichten Romane als eine harmlos beginnende und sich allmählich zum grandiosen Finale steigernde Auseinandersetzung eines Sohnes mit seinem überstarken Vater. Ein Kampf auf Leben und Tod, der das zentrale Thema der 68er-Bewegung, den Generationenkonflikt, ins persönliche, individuelle Erleben verlegt und der sich am Ende als das aussichtslose Aufbegehren eines Abtrünnigen gegen Gott und die Schöpfung entpuppt. Das Eindrückliche an den fünf Romanen aber ist, dass die Tragik bis zuletzt mit groteskem Humor und sinnlich-ansteckender Erzählfreude einhergeht, so dass die in die Landschaft des Thurgauer Seerückens eingebettete Comédie humaine den Leser auch immer wieder zum Lachen bringt.



Wer war Otto Frei?

Otto Frei

Otto Frei kam am 15. März 1924 als Sohn eines Holz- und Obsthändlers in Steckborn TG zur Welt und starb am 15.Juli 1990 in Bursinel VD. Nach dem Gymnasium in Frauenfeld studierte er in Zürich, Basel und Paris Germanistik und Geschichte und doktorierte 1949 mit einer Arbeit über den Thurgauer Reformer Thomas Bornhauser. Nach Aushilfsstellen bei verschiedenen Schweizer Zeitungen kam er 1951 zur Neuen Zürcher Zeitung, für die er von 1951 bis 1966 Korrespondent in Berlin und Rom war. Von 1966 bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1989 war er Welschlandredaktor des Blattes. Als Erzähler debütierte Otto Frei erst 1973. Im Mittelpunkt steht dabei das Bodenseestädtchen Steckborn, wo er seine Jugend verbrachte. Diese Welt im Kleinen, geprägt durch eine Reihe liebevoll und scharf charakterisierter Käuze und Originale und gruppiert um die imposante, barock anmutende Gestalt seines Vater, bildet den Schauplatz der fünf Romane «Jugend am Ufer» (1973), «Beim Wirt zum ,Scharfen Eck‘» (1976), «Zu Vaters Zeit» (1978), «Bis sich Nacht in die Augen senkt» (1982) und «Rebell» (1987). Bei allem Sinn für Humor vermeidet der Erzähler Otto Frei jedes Idyllisieren. Zum einen steht der Schilderung der kleinstädtischen Welt in der Bedrohung durch das faschistische Deutschland unentwegt ein düsterer Kontrapunkt gegenüber; zum andern bewahrt ihn sein Sprachstil, der durch kurze, lapidare, oftmals dialektgefärbte, sinnlich bildhafte Sätze und durch einen raschen, flüssigen Erzählduktus gekennzeichnet ist, vor Sentimentalität und Beschaulichkeit. In der Steckborner Pentalogie erfährt eine der zentralen Problemstellungen von Otto Freis Schaffen, die Auseinandersetzung mit dem überstarken Vater, ihre eindrücklichste Gestaltung und erreicht im letzten, seiner Expressivität und Radikalität nach überraschend modern anmutenden Roman «Rebell» in weitem zeitgeschichtlichem Kontext ihren Höhepunkt. Ausserhalb der Steckborner Pentalogie stehen der am Genfer See spielende Roman «Dorf am Rebhang» (1974), die Erzählungen «Berliner Herbst» (1979, «Abschied in Zermatt» (1980) sowie der surreale Text «Du wirst noch tausend Jahre leben» (1983).

Seit 2013 ist Freis Steckborner Tetralogie gesammelt in einem Band greifbar:
Otto Frei: «Bis sich Nacht in die Augen senkt». Die Steckborner Pentalogie. Erstmals integral herausgegeben und mit einer Biographie des Verfassers versehen von Charles Linsmayer. 520 Seiten, geb., m. Schutzumschlag, mit 25 Abbildungen. Reprinted by Huber Nr. 30, Huber Verlag Frauenfeld. ISBN 978-7193-1584-9 Fr. 48.- € 45.00

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Pressestimmen:

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ProgrammZeitung Februar 2014


Beitrag Radio SRF