««Du siehst aus, als hätte dich Eichendorff  aus dem ,Taugenichts‘ fortgejagt», sagt einmal einer zu  diesem Cosmas Damian, der in seinen Abenteuern nicht nur ein eigenwilliges, unabhängiges  Wesen, sondern ein ganzes schweizerisches Zeitalter und noch viel mehr spiegelt. Protokolliert von vier ehemaligen Schulkameraden, beginnt sein Leben als ausgesetzte Waise in einem Stall in der Innerschweiz  und führt über den Aufenthalt im Waisenhaus und  drei Jahren Kollegium zu einer Fülle von Erfahrungen und bald schon ins Abseits, aus dem er sich schwer wieder befreien kann. Steckbrieflich gesucht, entschwindet er nach Amerika, kehrt zurück, ist Kellner, Verkäufer, dann Hochstapler. Er erlebt sowohl Irrenhäuser als auch Gefängnisse von innen, ehe er sich nach Spanien absetzt, wo er Sekretär eines Grafen wird und eines Tages – es ist 1925 und er begleitet den Chef an die Konferenz von Locarno – im Triumph in sein Dorf heimkehrt, um eine spanische Schöne zu heiraten. In den Wirren des Spanischen Bürgerkriegs kommt sie ihm allerdings wieder abhanden, und am Ende finden wir ihn als halb blinden, aber weise gewordenen Bettler vor einer Kathedrale.
«Fast ein Schelmenroman» heisst «Cosmas Damian», 1957 bei Benziger erschienen, im Untertitel, aber es ist mit seinen le-bensvollen, launisch satirischen, alle Lebensbereiche abbilden-den Darstellungen der Schweizer Gesellschaft zwischen 1900 und 1948 viel mehr als das und darf ruhig zu den grossen Schweizer Büchern des 20.Jahrhunderts gezählt werden.
Was um so erstaunlicher ist, als sein Verfasser, der am 12.Juni 1892 in Stans geborene und am 29.Januar 1980 verstorbene Jakob Wyrsch,  sonst keinerlei literarische  Arbeiten publiziert hat, sondern, was dem einzigen Roman allerdings sehr  gut bekommt, Arzt und Psychiater, Direktor der Heil- und Pflegeanstalt St.Urban, Oberarzt in der Waldau und zuletzt Professor für Gerichtliche Psychiatrie an der Universität Bern war.