Gustav Renker

*Wien 12.10.1889, †Langnau (BE) 23.7.1967, Journalist, Musiker, Schriftsteller. Als Sohn eines Zürcher Bijoutiers, der Hotelier in Bodensdorf am Ossiacher See (Kärnten) wurde, wuchs R. in Kärnten auf. Er absolvierte in Wien ein Musikstudium, das er mit dem Kapellmeisterdiplom und dem Doktortitel abschloss. In den 20er Jahren wechselte er zum Journalismus über, wirkte als Redaktor in Wien, Hamburg und Bern, ehe er sich nach einer Phase als freier Schriftsteller in Bodensdorf 1931 definitiv in der Schweiz niederliess und Chefredaktor des »Emmenthaler Blatts« wurde. Als Schriftsteller schrieb R. v.a. Berg- und Heimatromane. Typ. österr. Erfolgsbücher von R. sind: »Der sterbende Hof« (1923), »Das Volk ohne Heimat« (1925), »Schicksal in der Nordwand« (1938). Die schweiz. Bergwelt spiegeln: »Heilige Berge« (1921), »Dichter um Heinrich Merk« (1935), »Schrattenfluh« (1940), »Schicksal am Piz Orsalia« (1946). Das letztgenannte befasst sich, allerdings in der für R. charakterist., etwas romantisierenden, auf spannende Effekte ausgehenden, jedoch sprachl. und kompositor. soliden Schreibweise, als eines der ersten Werke mit der problemat. Schweizer Asylpraxis im 2. Weltkrieg.
(Schweizer Lexikon)

Renker, Gustav

* 12. 10. 1889 Wien, † 23. 7. 1967 Langnau/Kt. Bern. - Romanautor, Musiker u. Komponist.

Der Sohn eines Zürchers u. einer Wienerin wuchs in Bodensdorf am Ossiacher See/Kärnten auf, studierte in Wien Musik u. Musikgeschichte (Dr. phil.), ehe er in Wien, Graz u. Nürnberg als Kapellmeister tätig war. Dann wurde er Journalist u. war 1931-1945 Redakteur des »Emmentaler-Blatts« in Langnau. Literarisch debütierte R. mit Als Bergsteiger gegen Italien (Mchn. 1918), dem Bericht über seine Erlebnisse im Ersten Weltkrieg, als er auf österr. Seite freiwillig »in das stählerne Bad dieses ungeheuren Weltringens« eingetaucht war. Halb Schweizer, halb Kärntner, schaffte er jedoch später scheinbar spielend das Kunststück, von Atmosphäre u. Sprachklang her unverkennbar österr. Bergbücher wie Das Volk ohne Heimat (Lpz. 1925) oder Schicksal in der Nordwand (Bln. 1938) spezifisch schweizerischen Alpenromanen wie Heilige Berge (Zürich 1921) oder Schrattenfluh (Basel 1940) gegenüberzustellen. Bei aller Monotonie in der für das Genre typ. Thematik verfügte R., der mit über 50 Romanen einer der meistgelesenen Heimatautoren war, über einen sicheren, gelegentlich sogar musikalisch inspirierten Stil u. einen verläßl. Instinkt für spannende Handlungsabläufe.

WEITERE WERKE: Symphonie u. Jazz. Lpz. 1931 (R.). - Dichter um Heinrich Mark. Basel 1935 (R.). - Schicksal am Piz Orsalia. Zürich 1945 (R.). (Bertelsmann Literaturlexikon)