Walter Lesch

*Zürich 4.3.1898, †Küsnacht (ZH) 27.5.1958, Regisseur und Schriftsteller. Nach dem Germanistikstudium und der Promotion zum Dr. phil. (Zürich 1922) arbeitete L. in Berlin und Zürich als Journalist, Regisseur und Filmdramaturg. Ab 1929 trat er mehrfach mit eigenen Stücken in Erscheinung, die vom Schauspielhaus Zürich uraufgeführt wurden: 1929 mit dem Lustspiel »Du kannst mich nicht verlassen«, 1934 mit der Komödie »Caesar in Rüblikon« und 1938 mit »Jedermann 1938«. 1934 gehörte L. zu den Gründern des Cabaret Cornichon in Zürich, für das er eine Reihe von Texten schrieb, die zu seinen überzeugendsten literar. Arbeiten zählen. L. führte das Cornichon durch die schwierigen Kriegsjahre und behielt trotz fremder Einflüsse seinen satir.-iron. Stil bei. Er schrieb u.a. die bekannten Nummern »Die Demokratie in eigener Person«, »Er ist an allem schuld« und »Abessin. Litanei«. Durch L., v.a. durch seine Dialektlustspiele »Hansjoggel im Paradies«, »Dienstmann Nr.13« und das mit M.W. Lenz zusammen geschriebene Stück »Orpheus in der Unterwelt«, erhielt das schweiz. Volksstück starken Auftrieb. Nach dem Untergang der Kleinkunstbühne, mit der er sich auf Jahre hinaus verschuldet hatte, verdiente L. seinen Lebensunterhalt vorwiegend mit kommerziellen Werbetexten. 1951 schuf er mit der von P. Burkhard vertonten »Kleinen Niederdorfoper« nochmals einen der populärsten Texte des schweizerischen Kleinkunsttheaters. … Lit.: Attenhofer, Elsie (Hg.): Cabaret Cornichon, Bern 1975. (Schweizer Lexikon)