Gertrud Isolani

Isolani,Gertrud, eigtl. Gertrud Sternberg, geb. Isaacsohn-I., *Dresden 7.2.1899, †Riehen (BS) 19.1.1988, Journalistin und Schriftstellerin. Die Tochter des Journalisten und Schriftstellers E. Isaacsohn, der sich wegen des aufkommenden Antisemitismus I. nannte, besuchte in Berlin das Gymnasium und heiratete 1921 den Fabrikanten B. Sternberg. Die Mutter einer Tochter arbeitete zeitweise als Radiosprecherin und schrieb Feuilletons und Erzählungen für Zeitungen. Als Verfolgte des Naziregimes erlebte I. 1940 das Fraueninternierungslager von Gurs an der frz.-span. Grenze. 1942 konnte sie mit ihrem Mann, der 1945 in Riehen starb, auf abenteuerl. Weg in die Schweiz gelangen, wo sie bis an ihr Lebensende blieb und für versch. Zeitungen journalist. tätig war. Ihr grösster, nie wieder erreichter literar. Erfolg war der 1944 publizierte Roman »Stadt ohne Männer« (31979), in welchem sie ein eindringl. Bild vom Frauenlager Gurs zeichnete. 1949 erregte sie Aufsehen mit dem Roman »Donor«, einer frühen literar. Auseinandersetzung mit dem Problem der künstl. Befruchtung. 1969 war sie erfolgreich mit ihrer Biographie »Golda Meir, Israels Mutter Courage«. I. lebte bereits im jüd. Altersheim La Charmille in Riehen, als der erste Band ihrer Memoiren »Kein Blatt vor dem Mund« (1985) erschien, deren zweiter, von der Autorin ebenfalls beendeter Teil noch unveröffentlicht ist. (Schweizer Lexikon)