Meinrad Inglin

Babett, Moritz, Lämp, Waldi, Hudi, Fratz, Schilt und Stürm heissen die Jagdhunde in Inglins Grauer March, und zunächst könnte der Leser meinen, er habe es überhaupt mit Tiergeschichten nach Art von Kiplings Dschungelbüchern zu tun, so einfühlsam sind nicht nur die Hunde, sondern auch die von ihnen gejagten Hasen, Füchse und Rehe in ihrem Werben, Zeugen und Kämpfen auf Leben und Tod beschrieben. Bald aber merkt man, dass auch Menschen in diese Welt hineingehören, Bauern und Jäger, Einheimische und Zigeuner, und dass ihr Leben um nichts weniger mühsam und hart, ihre Existenz nicht weniger bedroht ist als diejenige der Waldtiere.
Da ist z. B. das Feckermädchen Berta, das von den Seinen misshandelt wird und in die Wildnis hinaus flieht, wo es wie eine scheue Waldnymphe lebt und die Tiere vor den Jägern zu retten sucht. Berta müsste wohl zugrunde gehen, wenn nicht Inderhalten, der » unerfassliche, von Gerüchten umschwirrte, von Jägern gemiedene Herr«, schützende Vorkehrungen f'ür sie treffen würde. Daneben dieser Josef Scheckli von der Lauimatt, der zu Unrecht eines Wildfrevels bezichtigt wird und sich nach Auflösung seiner Verlobung mit der reichen Agatha dem Trunke ergibt, bis man ihn schliesslich irgendwo erfroren auffindet. Ergreifend auch das Verhalten seiner Schwester Anna, die in der höchsten Not ihrer unehelichen Schwangerschaft aufbricht, um den ungetreuen Liebhaber als Bauern auf das verwaiste armselige Berggütchen heraufzuholen. Weil ihr dies wider Erwarten gelingt und auch Lehensherr Inderhalten dem Neuanfang seine Hilfe nicht versagt, kann der Roman, der ansonsten ganz in Moll gestimmt ist, mit einem etwas optimistischeren Akkord ausklingen.
Man schrieb das Jahr 1935, als Meinrad Inglin mit Die graue March, dem Roman, der während der jahrelangen Vorarbeiten zu seinem Hauptwerk Schweizerspiegel entstanden war, der Durchbruch zur Anerkennung gelang. Nach sechs Absagen von Schweizer Verlegern hatte er das Buch durch den Leipziger Staackmann-Verlag herausbringen lassen und damit vor allem auch in Deutschland viel Interesse gefunden. Mag sein, dass man im Dritten Reich, wo Inglin bis zur Götterdämmerung von 1945 viel gelesen und gerühmt wurde, einen gewissen Blut-und-Boden-Geruch aus dem Jäger-und Bauern-Epos her- Meinrad Inglin auslesen wollte. Genau besehen aber verherrlicht Die graue March das archaische Bauernleben nicht, sondern zeigt es in seiner ganzen düsteren Not und Erbärmlichkeit, wirkt so also eher abschreckend auf Anhänger des Blut-und-Boden-Kults. Inglin selbst hielt 1955, als er eine harmlosere Neufassung des Romans schrieb, zu Recht die Tatsache für wesentlich, dass in dem Buch »Menschliches und Naturhaft-Kreatürliches zusammengeschweisst und in ihrer Verwandtschaft dargestellt sind«. Ein Anliegen, das, ohne mythische Verbrämung ernst genommen, von zeitloser Aktualität ist.

Inglins Werke, darunter auch Die graue March, erscheinen seit 1986 neu in einer Werkausgabe bei Ammann, Zürich. Dort ist auch Beatrice von Matts Inglin-Biographie greifbar.
(Literaturszene Schweiz)

Inglin, Meinrad

*Schwyz 28.7.1893, †ebd. 4.12.1971, Schriftsteller. Der Sohn eines Uhrmachers und einer Hotelierstochter besuchte das Kollegium Schwyz, versuchte es aber auch mit einer Uhrmacher- und einer Kellnerlehre, ehe er 1913 ohne Matura in Neuenburg Literatur, Journalistik und Psychologie zu studieren begann. Er setzte die Studien in Bern fort, wo er den für sein späteres Weltbild bed. Psychologen P. Häberlin hörte. Während des 1. Weltkriegs fand I., der schon als Gymnasiast in Lokalzeitungen Erzählungen publiziert hatte, über versch. später verworfene Versuche wie den unveröffentl. expressionist. Roman »Rudolf von Markwald« oder das Drama »Der Abtrünnige« zu seiner Bestimmung als Romancier und Erzähler. Nach Aufenthalten in Zürich und Berlin lebte I. seit Mitte der 20er Jahre in Schwyz. Schon sein erster Roman, »Die Welt in Ingoldau« (1922), machte seinen Rang als formsicherer Erzähler deutl., bezeugte durch den handfesten Skandal, den er in Schwyz auslöste, aber auch, dass man es hier mit einer neuen, nicht blind das Herkommen verherrlichenden Spielart von Heimatliteratur zu tun hatte. Die durch die ablehnende Haltung seiner Mitbürger in I. ausgelöste Krise spiegelte sich indirekt in seinen beiden 1925 erschienenen Romanen »Wendel von Euw« – ein Intellektueller flieht aus seinem Heimatdorf nach Norddeutschland und findet dort zu sich selbst – und »Über den Wassern«, der Geschichte eines verunsicherten Schriftstellers, der in der mythisierten Natur einer Alp Zuflucht und Heilung findet. Auf einen stark zivilisationskrit., durch eigene Kindheitserlebnisse angeregten Roman über den Brand eines Innerschweizer Hotelpalastes (»Grand Hotel Excelsior«, 1928) folgten Werke, die von seiner gewandelten Haltung der Heimat gegenüber zeugten: »Lob der Heimat« (1928) und »Jugend eines Volkes« (1933), ein Erzählzyklus über die Entstehung der Eidgenossenschaft. Einen Gipfelpunkt erreichte I. Erzählkunst im Roman »Die graue March« (1935), einem dichten, stimmungsvollen Text über Leben und Sterben von Menschen und Tieren in einem abgelegenen Hochtal. Zu seinem wichtigsten und berühmtesten Buch jedoch wurde die romanhafte Aufarbeitung der Schweizer Geschichte der Jahre 1914-18, an der er seit 1931 gearbeitet hatte und die er 1938 bei Staakmann in Leipzig (veränderte Neufassung Zürich 1955) unter dem Titel »Schweizerspiegel« publizierte. Am Beispiel der weitverzweigten, versch. polit. Richtungen verkörpernden Fam. des NR Ammann stellt I. das Verhalten und die Erfahrungen der Menschen während der Grenzbesetzung und des Generalstreiks dar und kommt zum Schluss, dass das Überleben des heterogenen Staatsgebildes Schweiz durch die Fähigkeit zum Kompromiss, d.h. zum »vorzeitigen Gefechtsabbruch«, garantiert werde. Nach 1945 nahmen im Schaffen von I. eher konservativ-traditionalist. Tendenzen überhand (»Werner Amberg«, R., 1949; »Erlenbüel«, R., 1965), und er ging daran, seine früheren Werke in diesem Sinne und nach den Auffassungen des mit ihm befreundeten und für seinen lit. Ruhm besorgten Germanisten E. Staiger zu klass. Kunstwerken umzuarbeiten, was vielfach nicht ohne Einbusse an Lebendigkeit und Unmittelbarkeit mögl. war. Unverstaubt lebendig blieben vom Spätwerk dagegen eine Reihe kurzer virtuoser Texte wie »Die Furggel« (1943), »Der schwarze Tanner« (1947) oder »Begräbnis eines Schirmflickers« (1958), Erzählungen, die der konservativen Grundlinie auf bisweilen verblüffende, bis hin zum Anarchischen reichende Weise widersprechen. In dieser Hinsicht aufschlussreich ist auch die erst nach seinem Tod entdeckte Dialektkomödie »Claus Lymbacher« (UA 1976 in Zürich), die den Konflikt eines phantasievollen unverbesserlichen Märchenerzählers mit seinen intoleranten, humorlosen Dorfgenossen in hintergründiger Manier auf die Bühne bringt. - Ausgaben: Gesammelte Werke (8 Bde., hg. von Beatrice von Matt, 1981), Gesammelte Werke (10 Bde., hg. von G. Schoeck, 1988-91). M.L. Der Briefwechsel mit Traugott Vogel und Emil Staiger (hg. von F.R. Hangartner, 1992). … Lit.: Wilhelm, E.: M.I. Weite und Begrenzung, Zürich 1957; Matt, Beatrice von: M.I. Eine Biographie, Zürich 1976 (mit Bibliographie).
(Schweizer Lexikon)



Inglin, Meinrad

* 28. 7. 1893 Schwyz, † 4. 12. 1971 Schwyz. - Erzähler, Romanschriftsteller.

I.s Vater war Uhrmacher u. Goldschmied, die Mutter, Josephine Eberle, entstammte einer erfolgreichen Hoteliersfamilie. Kindheit u. Jugend waren überschattet durch schwere Schicksalsschläge - der Vater verunglückte 1906, die Mutter erlag 1910 einem heimtück. Leiden - sowie durch eine lange vergebl. Suche nach einem gangbaren Lebens- u. Berufsweg. I. besuchte die Mittelschule in Schwyz, versuchte es in Luzern mit einer Uhrmacherlehre, kehrte reumütig an die Mittelschule zurück, um bald erneut auszubrechen u. als Kellner nach Caux bzw. Luzern zu ziehen. Bereits als Uhrmacherlehrling hatte er 1909 in einer Lokalzeitung erstmals eine Erzählung publiziert u. in der Folge immer wieder durch kurze Texte u. Gedichte auf seine erwachende Begabung aufmerksam gemacht. Auf Anraten eines verständnisvollen ehemaligen Lehrers brach er im Herbst 1911 die Kellnerlaufbahn ab u. kehrte ein drittes Mal ans Kollegium Schwyz zurück: diesmal in die humanistische Abteilung u. mit der festen Absicht, Schriftsteller zu werden. Seinen Lebensweg bis zur endgültigen Berufswahl hat I. in seinem späten Roman Werner Amberg (Zürich 1949) sehr anschaulich u. nur wenig verfremdet dargestellt. Nach dem Besuch der Rekruten- bzw. Unteroffiziersschule immatrikulierte sich I. 1913 ohne Matura an der Universität Neuenburg u. studierte dort, in Genf u. zuletzt in Bern moderne Sprachen, dt. Literatur, Journalistik u. Psychologie (bei Häberlin, dessen welt- u. staatsbejahende positive Ethik ihn nachhaltig beeinflußte). Den Ersten Weltkrieg erlebte I., der aus aristokratischer Neigung mit Begeisterung Offizier war, zunächst als »Steigerung des Bewußtseins«, dann aber, in der zermürbenden Tatenlosigkeit der bloßen Grenzbesetzung, als frustrierendes Trauma. Außer journalistischen Arbeiten für das »Berner Intelligenzblatt« entstanden während des Kriegs auch zwei erste größere Prosawerke: der Nietzsche verpflichtete aristokratische Künstler- u. Entwicklungsroman Rudolf von Markwald (unveröffentl.) sowie die expressionistische, gegen die schweizerische Enge u. Spießbürgerlichkeit gerichtete Utopie Phantasus (in: Martin Stern: Expressionismus in der Schweiz. Bd. 1, Bern 1981, S. 36-91). Nach einem erfolglosen Versuch als Dramatiker (Der Abtrünnige. 1917; ungedr.) gelang I. ein eigentl. Debüt erst 1922, als die Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart den Roman Die Welt in Ingoldau (2., veränderte Fassung. Lpz. 1943. 3., veränderte Fassung. Zürich 1964) herausbrachte. Geschildert werden darin die Schwierigkeiten u. Nöte einer Gruppe pubertierender Jugendlicher in einem von moralischer u. religiöser Repression bestimmten schweizerischen Landstädtchen. Im Mittelpunkt steht der abtrünnige Priester Anton Reichlin, der in seinen Ideen u. mit seinem pädagog. Engagement eine freiere, offenere Gesellschaft antizipiert. Das Buch begründete I.s Ruhm als Erzähler, führte aber in Schwyz, wo er nach Aufenthalten in Zürich u. Berlin, seit 1939 verheiratet mit Bettina Zweifel, bis zu seinem Tod lebte, zu einem Skandal. So vermied er es danach - mit Ausnahme etwa des Romans Urwang (Zürich 1954), dem epischen Abgesang auf ein in einem Stausee ertränktes Bergtal - fast immer, als Autor zu aktuellen polit. oder sozialen Fragen Stellung zu nehmen. Wendel von Euw (Stgt. 1925), I.s nächster Roman, stellt dar, wie ein nach bürgerl. Vorstellungen gescheiterter Intellektueller bei der Heimkehr in sein Heimatdorf auf Feindschaft u. Ablehnung stößt. Er flieht wieder hinaus in die Welt u. findet zusammen mit einer jungen Frau in der Einsamkeit der Ostseelandschaft zu sich selbst. Formal ausgereifter als dieser Roman, wenn auch etwas gekünstelt in seiner klassizistischen Diktion, wirkt die Erzählung Über den Wassern (Zürich 1925. Neu bearb. in: Güldramont. Lpz. 1943. Bamberg 1948. Zürich 1968): Ein junger Dichter tritt während eines idyll. Sommers auf einer Alp mit einer mythisierten Fauna u. Flora in Kontakt u. verherrlicht die alpine Natur in antikisierendem Tonfall als Zuflucht u. Alternative zur modernen Zivilisation. Gegen die Zivilisation gerichtet ist im Grunde auch der Roman Grand Hotel Excelsior (Zürich 1928), der I.s Kenntnisse als Nachkomme einer Hoteliersdynastie bzw. seine Erfahrungen als Kellner literarisch nutzbar macht. Das Hotel stellt eine rein merkantile, auf Profit ausgerichtete Scheinwelt dar, der sich Gäste u. Angestellte fraglos einfügen, bis der Palast unversehens in Flammen steht u. die soziale Hierarchie im Taumel des Untergangs auf anarchisch-dionys. Weise zusammenbricht. Der Brand ist von Peter Siegwart, dem Bruder des Direktors, gelegt worden, der auf diese Weise die Landschaft vom Makel des touristischen Schandmals befreien will. I. hat sich später von diesem v. a. stofflich interessanten Roman distanziert.
Was I.s Hotelroman gleichsam an einem abschreckenden Beispiel evozierte, brachten der Essay Lob der Heimat (Horgen 1928. Neuausg. in: Notizen des Jägers. Zürich 1973) u. der Erzählzyklus Jugend eines Volkes (Horw 1933. Lpz. 1939. Neufassung Zürich 1948) affirmativ zum Ausdruck: die Zuwendung zur »ursprunghaften«, in ihrem Kern bäuerl. Schweiz als idealer Gegenwelt zu den Bedrohungen der Zivilisation. Während Lob der Heimat mit seinem nationalen Pathos u. seiner »völkischen« Wortwahl einen extrem einseitigen, von I. bald wieder preisgegebenen Standpunkt kennzeichnet, überzeugt Jugend eines Volkes in ihren besten Partien - z.B. in der Darstellung Wilhelm Tells - zumindest von den erzählerischen Qualitäten her. Der Text erlangte im Zeitalter der sog. geistigen Landesverteidigung erhöhte Bedeutung u. wurde auch ins Französische u. Italienische übersetzt. Als eine Art resignierender Abgesang auf das gleiche Thema liest sich Ehrenhafter Untergang (Zürich 1952), die epische Gestaltung des Untergangs der patriz. Eidgenossenschaft unter dem Vordringen der Armee Napoleons.
Den Durchbruch zur Anerkennung in Deutschland gelang I. 1935 mit dem Roman Die graue March, den sein neuer Verleger Staackmann in Leipzig herausbrachte (Neufassung Zürich 1956). Das Geschehen ist in einem abgelegenen Waldtal angesiedelt u. führt dem Leser den harten tägl. Existenzkampf vor Augen, dem nicht nur die Tiere des Waldes, sondern auch die bäuerl., diesmal in keiner Weise idealisierten Menschen ausgesetzt sind. Das Buch, das zuerst Menschen und Tiere hätte heißen sollen, stellt sowohl kompositions- als auch stimmungsmäßig u. von der sprachl. Ausformung her I.s geschlossenste literar.Leistung dar.
Seit 1917 bereits beabsichtigte I., die schweizerische Geschichte der Jahre 1914-1918, die er als Zeitzeuge bewußt miterlebt hatte, romanhaft zu gestalten. Im Dez. 1931 begann er mit der Niederschrift, im Juni 1938 war das Werk beendet u. erschien noch im gleichen Herbst in Leipzig unter dem an Gotthelfs Bauernspiegel erinnernden Titel Schweizerspiegel (Neufassung Zürich 1955. 1965. 1972). Unter Verwendung eigener Tagebuchaufzeichnungen u. Notizen läßt I. die für die Schweiz entscheidenden Jahre der Grenzbesetzung u. des Generalstreiks sich in den Erfahrungen, Reaktionen u. Vorstellungen der Mitglieder einer einzigen Familie spiegeln: derjenigen des liberalen Nationalrats Ammann, dessen Tochter u. drei Söhne völlig unterschiedl. Wege gehen. Während Gertrud durch ihre Scheidung von einem ehrgeizigen Offizier u. ihre Zuwendung zu einem sensiblen jungen Dichter gegen die bürgerl. Moralvorstellungen rebelliert, verkörpern Severin, Paul u. Fred Ammann der Reihe nach den Typus des engstirnigen Konservativen, des zum Anarchismus, dann zu den Zielen des Sozialismus neigenden, aber schließlich resignierenden Intellektuellen u. des idealistischen Patrioten, der die Zukunft in einer Erneuerung des Bauernstands sieht. Obwohl das Werk in vielem Leonhard Ragaz' skept. Programm einer Neuen Schweiz (1917) verpflichtet ist, wirkt es in seiner bürgerl. Grundtendenz dennoch weit weniger pessimistisch als Jakob Bossharts die gleiche Epoche behandelnder Rufer in der Wüste (1924) u. gipfelt in der moderaten Erkenntnis, daß die Schweiz »ein Land für reife Leute« sei u. daß allein der »vorzeitige Gefechtsabbruch«, d.h. der demokratische Kompromiß, ihr Überleben garantiere. Im Gefolge dieses epischen Großwerks, mit dem I. laut Zollinger »das Schweizer Schrifttum international legitimierte«, verstärkten sich in seinem Schaffen nicht nur ideologisch, sondern auch formal die konservativen, traditionalistischen Tendenzen u. arbeitete er mehrere frühere Werke in einem klassizistischen, aber auch verharmlosenden Sinne um. Sein Bestes gab I. nun in meisterhaften kurzen Erzählungen wie der um das Vater- Sohn-Thema kreisenden Novelle Die Furggel (in: Güldramont. a. a. O.), der anarch. Bauernerzählung Der schwarze Tanner (in: Die Lawine. Zürich 1947. 1968. 1970) oder in der an Mark Twains Huckleberry Finn gemahnenden Vagabundengeschichte Begräbnis eines Schirmflickers (in: Verhexte Welt. Geschichten und Märchen. Zürich 1958. 1970).

WEITERE WERKE (Erscheinungsort: alle Zürich): Besuch aus dem Jenseits u.a. E.en. 1961. - Erlenbüel. 1965 (R)- - Erzählungen I. 1968. - Erzählungen II. 1970. - Notizen des Jägers. Aufsätze u. Aufzeichnungen. 1973. - Werkausgaben: Ges. Werke in 8 Bdn. Hg. Beatrice v. Matt. 1981. - Ges. Werke in 10 Bdn. Hg. Georg Schoeck. 1986 ff.

LITERATUR: Egon Wilhelm: M. I. Weite u. Begrenzung. Zürich 1957.- Beatrice v. Matt: M. I. Eine Biogr. Zürich 1976. (Bertelsmann Literaturlexikon)

Porträt im Bund vom 28.07.1993