Abschied nehmen von Tradition und Spiessigkeit, sich gewaltsam jung gebärden, Wandern ins Ungewisse, ohne Ziel – dies waren die Ideale der Wandervogelbewegung, die 1898 in Berlin-Steglitz auch als Verein gegründet wurde. Neben Paul Alverdes war ihr bekanntester Dichter der am 10.Juni 1898 in Kassel geborene Fabrikantensohn Manfred Hausmann. 1925 legte der promovierte Philosoph und Familienvater seinen Job als Redaktor der Weserzeitung nieder und lebte ganz als Landstreicher, um den Roman «Lampioon küsst Mädchen und kleine Birken» (1928) zu verfassen. Die Geschichte des Landstreichers, der seine Frau ermordet hat und ohne Ziel und unbehaust ausserhalb der «Steinwüste» der grossen Städte seiner Trauer, seiner Sehnsucht und seinem Traum vom mystischen Einswerden mit der Natur lebt, fand soviel Anklang, dass Hausmann, der ab 1928 in Worbswede lebte, den Erfolg mit ähnlich gelagerten Büchern weiter ausbaute: mit der Lampioon-Fortsetzung «Salut gen Himmel» (1929) etwa oder mit dem vielgelesenen Roman «Abel mit der Mundharmonika» (1932), der Geschichte eines 15jährigen Faltbootfahrers, der die Liebe zur gleichaltrigen Corinna nur der Mundharmonika anzuvertrauen wagt und darum um sein Glück betrogen wird. 1933 wandte sich Hausmann unter dem Einfluss Karl Barths und Kierkegaards dem  christlichen Existentialismus zu und ersetzte das Leichtlebig-Frivole des Frühwerks durch die offene oder implizite Verkündigung des christlichen Glaubens, dem er ab 1968  auch als Ältestenprediger der Bremischen  Evangelischen Kirche diente.
Hausmann, der Sammy Fischer 1934 die Totenrede gehalten hatte, hinterliess bei seinem Tod am 6. August 1986 ein umfangreiches erzählerisches, essayistisches und lyrisches Werk, das bei aller formalen Eleganz nur eine Merkwürdigkeit aufweist: weder Nazizeit noch Krieg und Holocaust haben auf das Schreiben des Weltkrieg II-Soldaten  spürbar Einfluss  gehabt.