und ein Lied singend stellt. Als William Faulkner  am 10.Dezember 1950 den Literatur-nobelpreis für 1949 entgegennahm,  sprach er von den «alten Wirklichkeiten und Wahrheiten des Herzens: Liebe und Ehre, Erbarmen und Stolz, Mitleid und Opfer», ohne die jede Geschichte verloren sei. Und wirklich macht genau das auf altmodische Weise den Zauber seiner Erzählkunst aus, während sie formal, etwa in der vielfach durchbrochenen Erzählperspektive, auch heute noch unmittelbar modern wirkt.
Am 25.September 1897 in New Albany geboren und  am  6.Juli 1962 in Oxford an den Folgen eines Reitunfalls gestorben, lebte der zeitlebens mit Alkoholproblemen ringende Nachfahre einer alteingesessenen Familie bis auf einen Aufenthalt in New York und ein Dezennium als Drehbuchautor in Hollywood in jenen Südstaaten, denen er mit dem fiktiven Yoknapatawpha County ein literarisches Denkmal setzte. Und deren rot-schwarz-weisse  Vergangenheit ihm auch seine Figuren lieferte: die 14 Personen etwa, die in «As I lay Dying» (1930) von jenem turbulenten Transport erzählen, mit dem die tote Addie Bundren nach Jefferson ins Familiengrab verbracht wird. Den unglücklichen Joe Christmas aus «Light in August» (1932), der ein Leben lang zwischen Schwarz und Weiss hin und her gerissen ist und am Ende, zum Mörder geworden, in einem Tod Erlösung findet, der, seinem Namen entsprechend, den Hass einen Moment beruhigt. Den stolzen Thomas Sutpen aus «Absalom, Absalom!» (1936), der einen Aristokraten-Clan begründen will, aber an der eigenen Vergangenheit scheitert. Oder Faulkers verrückteste Figur, den schwarzen Sklaven des Indianer-häuptlings Issetibbeha in der Novelle «Rotes Laub» (1930), der, absurde Verkehrung eines von den Weissen kopierten Rituals, seinem Herrn ins Grab folgen soll und sich seinem Schicksal nach einer mehrtägigen Verfolgung in einem Sumpfgebiet schlammverkrustet