Suzanne Deriex

kam am 16.April 1926 als Arzttochter in Yverdon zur Welt. Mit zwölf Jahren verlor sie, wie sie später in «Das Kind und der Tod» erzählen wird, ihre Mutter. Nach der Matura studierte sie Theologie (u.a.. bei Karl Barth in Basel), dann Mathematik, verlor sich aber immer mehr an die Literatur. 1949 heiratete sie den Juristen Jean-François Piguet, den Neffen von C.F. Ramuz. Obwohl sie schon früh geschrieben hatte, debütierte debütierte Suzanne Piguet-Cuendet literarisch erst 1961 als Mutter von drei Söhnen unter dem Pseudonym Suzanne Deriex mit dem Roman «Corinne» – einer Liebesgeschichte zwischen einem Schüler und einer Lehrerin. 1964 folgte der Roman «San Domenico», der sich sowohl als Psychogramm eines gefährdeten jungen Mannes, als auch als Thriller lesen lässt. Für Roman «L'Enfant et la Mort» («Das Kind und der Tod») erhielt Suzanne Deriex 1968 den Prix Veillon. Befassten sich «Pour dormir sans rêves» (1980) und «L'Homme n'est jamais seul» (1983) engagiert mit sozialen Fragen, so gestaltete der 1986 publizierte Roman «Les sept Vies de Louise Croisier née Moraz» die Lebensgeschichte von Susanne Deriex' Grossmutter. Von 1995 bis 2003 erschienen die drei Bände der Romanserie «Un arbre de vie». Im Mittelpunkt des epochalen Romans steht wieder eine frühe Verwandte der Autorin: Elisabeth Antoinette, eine Tochter aus jenem Haus Gonzenbach im thurgauischen Hauptwil, wo einst Hölderlin Hauslehrer war. Der Roman, der eine ganze Epoche in einer Familiengeschichte spiegelt, beginnt 1763 in Hauptwil mit dem Tod von Elisabeths Mutter. Sie hinterlässt einen Mann und drei Töchter, darunter eben jene Elisabeth genannt Elsette, die von Pestalozzi, Lavater und Albrecht von Haller bis zu Voltaire die grossen Geister der Epoche kennenlernen wird. Kaum je ist das geistige Klima jener Übergangszeit vor der französischen Revolution so lebendig dargestellt worden wie in dieser glanzvollen Trilogie. Nach deren Beendigung hat Suzanne Deriex 2003 jedoch die Feder nicht aus der Hand gelegt und arbeitet in ihrem schönen Haus in Pully bei Lausanne trotz einer fast vollständigen Erblindung an einer Fortsetzung dazu. Auf Deutsch ist als Band 23 von Reprinted by Huber in der Übersetzung von Irma Wehrli und mit einem Nachwort von Marianne Ghirelli «Das Kind und der Tod» greifbar.