Im Sommer 1944 besuchen Verwandte  den Schriftsteller Louis -Ferdinand Céline am Montmartre, um sich umzusehen, was da zu holen ist, wenn er als Kollaborateur gehängt wird. Denn mit dem wüsten antisemitischen Pamphlet «Bagatelles pour un massacre» von 1937 und mit den Interviews von 1941 im Faschistenblatt «Au pilori» hat Céline sich so klar als Nazi geoutet, dass die BBC mit ziemlich eindeutigen Absichten täglich seine Adresse durchgibt...
Er  schildert das im Band «Féerie pour une autre fois», den er 1946/ 47, nachdem er mit der Vichy-Regierung nach Deutschland geflohen war, in einem dänischen Gefängnis schrieb. Neben der Beschreibung des Zuchthausalltags gehört vor allem die Schilderung eines Bombenangriffs der RAF auf Paris zu den Passagen, die die frühere Grösse Célines in Erinnerung rufen. Und der unbestrittene Rang seines Frühwerks war es denn auch, der bei der Begnadigung des in Absentia zum Tode Verurteilten eine zentrale Rolle spielte und ihm 1952 die Rückkehr nach Paris ermöglichte. Da nahm er die Arbeit als Armenarzt wieder auf und publizierte nicht nur das «Märchen für irgendwann», sondern auch weitere autobiographische Werke wie «D’un château l’autre» (1957) und «Nord» (1960) – eine unheimlich träfe Schilderung vom Untergang des Hitlerreiches –, ehe er am 2.Juli 1961 67jährig starb.
Célines Hauptleistung aber sind der mit seinen derben Argot-Dialogen auch sprachlich spektakuläre Roman «Voyage au bout de la nuit» von 1932 und dessen 1936 publizertes Vorspiel «Mort à crédit». Nach einer entsetzlichen Jugend in einem Pariser Elendsquartier wird der Protagonist Burdamu Soldat im 1.Weltkrieg, Afrika-Kolonialist, Galeerensklave und Opfer des gnadenlosen US-Systems, bis er als Armenarzt wieder in Paris landet und überzeugt ist, dass die Armut die Ursache von Hass, Gemeinheit und Verbrechen ist und nichts die Angst und das Entsetzen übertrifft, «eines Tages blank und ohne Arbeit dazusitzen».