1875, zwei Jahre vor Ibsens «Stützen der Gesellschaft», betra-ten in Bjørnstjerne Bjørnsons Schauspiel «Ein Bankrott» erst-mals in Skandinavien Industrielle und Bankiers die Bühne. An einem glanzvollen Fest wird der Fabrikant Tjælde als Fälscher entlarvt und gezwungen, sein Unternehmen den Banken zu überschreiben, die ihm die Kredite gesperrt haben. Der Proku-rist Sannæs verhilft ihm mit seinen Ersparnissen allerdings da-zu, dass er in wenigen Jahren auf ehrliche Weise wieder zu Be-sitz kommt. 1883 – der am 8.Dezember 1832 geborene norwe-gische Pfarrersohn ist nach Jahren als Journalist und Theater-leiter in Christiania und Aufenthalten in Deutschland und Italien inzwischen nach Paris übersiedelt, wo er dem den Naturalismus und den Sozialismus kennenlernt – zieht Bjørnson im Drama «Über die Kraft» mit der Darstellung einer religiösen Hysterie gegen das Christentum zu Felde, von dem er sich längst abge-wandt hat. Auch das Königtum lehnt der überzeugte Republika-ner strikt ab, und 1895, im Drama «Über unsere Kraft», lässt er den Arbeiterführer Elias Sang als Diener verkleidet zu einer Sit-zung im Haus des arroganten Fabrikanten Holger vordringen und den Versammelten, bevor das heimlich im Keller ange-brachte Dynamit losgeht,  eine gute Luftreise wünschen.
A propos Dynamit: der als Politiker ebenso umstrittene wie als moralisierender realistischer Dramatiker gefeierte Bjørnson war 1903 so populär, dass er, und nicht der 4 Jahre ältere Ibsen, den Zuschlag bekam, als der Preis des Dynamit-Erfinders No-bel erstmals nach Norwegen ging. 1899 schon waren vor dem Osloer Nationaltheater Statuen von Ibsen und Bjørnson aufge-stellt worden. Die erstere gilt auch heute noch einem Weltautor, während von Bjørnson, der am 26.April 1910 in Paris starb, in-zwischen höchstens noch die erbaulichen, atmosphärisch dich-ten Bauernernnovellen «Arne» und «Synnøve Solbakken» über Norwegen hinaus von Bedeutung sind. Ja, und wenn seine Sportler siegreich sind, ertönt die norwegische Nationalhymne mit Bjørnsons Worten «Ja, vi elsker dette landet!»